Dokumentation

TICO widmet sich der Sammlung von authentischen sprachlichen Zeugnissen des Gegenwartsitalienischen in Form von schriftlichen und mündlichen Texten und Bildern. Um zur Dokumentation des Observatoriums beizutragen und für Informationen über unsere Materialien, schreiben Sie an tico@romanistik.uni-halle.de. 

Sprachbilder der Corona-Pandemie in Italien

TICO sammelt und katalogisiert nach diskursiven Strängen Zeitungsartikel, virale textbildnerische Inhalte auf sozialen Medien, politische Reden mit Fokus auf die Pandemie, die in Italien seit dem 11. Januar 2020 produziert wurden, dem Datum, an dem das Coronavirus im Sinne des spezifisch für die Covid-19-Pandemie verantwortlichen Virus zum ersten Mal in der italienischen Presse auf den Seiten der Tageszeitung La Repubblica attestiert wird.

 

Die Sprache in Comics und Graphic Novel

In Italien gibt es eine große und vielfältige Produktion von Comics und Graphic Novels, die verschiedenen Genres angehören, von Humor- und Kindercomics über Abenteuercomics, sog. „fumetti neri“ und Autorencomics, Graphic Novels und Comic-Reportagen. TICO sammelt Comics, die in Italien von den 1950er Jahren bis heute entstanden sind, um ein Erbe zu dokumentieren, das reich an sprachlichen Implikationen ist (fiktive Mündlichkeit, lexikalischer Erfindungsreichtum, Verwendung von Phonosymbolen, Wortspielen usw.) und noch weitgehend unerforscht ist.

Foto: Daniela Pietrini
Foto: Erik-Jan Leusink | Unsplash

Italienische Dialekte in Linguistic Landscapes

TICO sammelt Bildmaterial, das die Präsenz italienischer Dialekte als Ressource für die sprachliche Konstruktion des urbanen Raums dokumentiert. Die gesammelten Materialien bilden die Grundlage für ein breiter angelegtes Forschungsprojekt über die Verwendung und Funktion von Dialekt in der Schrift im öffentlichen Raum, das auch die Erfassung von Daten durch den Einsatz digitaler Technologien (Projekt Diacittà über die App Lingscape) vorsieht.

Die Mündlichkeit elektronischer Sprachnachrichten

Im Rahmen eines Forschungsprojekts sammelt TICO Audiodateien von Sprachnachrichten, die über Instant-Messaging-Anwendungen (Whatsapp, Telegram usw.) ausgetauscht werden. Wir laden jeden ein, der zu dem Projekt beitragen möchte, seine Daten unserem Team zur Verfügung zu stellen (sog. “partizipative Forschung”) und uns eine Email an tico@romanistik.uni-halle.de zu schreiben.

Foto: Carol Magalhães | Unsplash

Neologismen und brisante Ausdrücke

Die neologische Funktion, d. h. die Fähigkeit, auf Veränderungen in der Technik, im Wissen und im sozialen Bereich zu reagieren, indem der Wortschatz an neue Situationen und Erfahrungen angepasst wird, ist eines der Hauptmerkmale jeder lebendigen Sprache. Es gilt, neue Sachverhalte begrifflich festzuhalten bzw. neue Einstellungen zum Ausdruck zu bringen und überholte Modelle als solche sprachlich zu markieren. TICO dokumentiert Neologismen und Resemantisierungen mit dem Ziel, die sozialen Transformationen und diskursiven Konflikte zu erfassen, die durch neue bzw. brisante Wörter ausgedrückt werden.

Dialekt im zeitgenössischen italienischen Kino

Der Dialekt, der in den letzten Jahren neue Einsatzgebiete erobert und ein reiches Revival erlebt hat, zieht zunehmend das Interesse von Kamerakünstlern auf sich, die ihn nutzen, um ihren Werken Authentizität zu verleihen, als Farbtupfer oder als Zeichen der Identität. TICO sammelt und transkribiert Filmdialoge aus italienischen Kinofilmen, die seit dem Jahr 2000 in die Kinos gekommen sind und in denen Dialekte oder besonders ausgeprägte regionale Züge vorkommen, mit dem doppelten Ziel, ihre Authentizität zu ermitteln und ihre Funktionen innerhalb der filmischen Fiktion zu analysieren.

Screenshot: Film "Troppo napoletano" (2016)